Club Frankenthal gewinnt 600 € für lokales Frauenhaus bei Jubiläumswettbewerb

Eine große deutsche Drogeriemarktkette hat im Mai diesen Jahres eine Jubiläumsaktion anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens veranstaltet, bei der Zukunftsprojekte aus verschiedenen sozialen Themenbereichen gefördert wurden. Aufgabe war es, in einer durchsichtigen Sammelbox von den Kund:innen möglichst viele runde Abstimmungskärtchen als Zeichen der Unterstützung der jeweiligen Aktion zu erhalten. Es traten immer zwei Projekte gegeneinander an, das erstprämierte gewann 600 €, jedoch auch das zweitprämierte erhielt 400 €. Wir konnten also nur gewinnen!

 

v.l. Dagmar Weitzer, Präsidentin SI Club Frankenthal und Maria Deicke, Vorsitzende des Fördervereins CI Club Frankenthal

Unsere Präsidentin Dagmar Weitzer erkannte neben der zu erhaltenden Spende in dem Angebot schnell eine gute Möglichkeit, unseren Club bei jungen Frauen in der Stadt bekannter zu machen und eventuell auch längerfristig junge Interessentinnen als potentielle Aspirantinnen zu gewinnen.

In der Zeit vom 25. bis 31. Mai konnten die Kund:innen kostenlos ihre Stimme für unser Projekt abgeben. Wir Clubschwestern – vor allem etliche jüngere – hatten mit dem Soroptimist-Deutschland-Roll-Up und SI-Werbematerial einen Stand im zentral gelegenen Drogeriemarkt neben der Sammelbox bezogen und wechselten uns an 2 Frankenthaler Wochenmarkttagen zweistündlich ab. So konnten wir ganztägig viele Kund:innen zu SI und zu unserem Projekt im Frankenthaler Frauenhaus informieren:

Das Frankenthaler Frauenhaus wird von unserem Club seit Jahren gefördert, vor allem mit Spendengeldern des Fördervereins aus den Gewinnen des Frankenthaler Adventskalenders, den wir dieses Jahr zum 14. Mal herausgeben und der sich in Stadt und Umland großer Beliebtheit erfreut.

Aktuell möchte das Frauenhaus einen „Tobe-Raum“ für die Kinder und Jugendlichen einrichten, die mit ihren Müttern dort wohnen. Folgendes pädagogische Konzept steht hinter dem Tobe-Raum: die Kinder und Jugendlichen, die Gewalt und Streit zwischen ihren Eltern miterleben mussten, zudem durch den Aufenthalt im Frauenhaus aus ihrer gewohnten Umgebung und dem Freundeskreis herausgerissen werden, oft Kindergarten oder Schule wechseln müssen, neuen Freunden die Adresse nicht verraten dürfen und keine anderen Kinder mehr mit „nach Hause“ bringen dürfen, weil die Lage des Frauenhauses geheim bleiben muss, sind häufig frustriert. Um diesen Frust ausagieren zu können, ist das Konzept des Tobe-Raumes ausgelegt. Hier sind Matten, Spielgeräte und eine Sprossenwand vorhanden, an denen die Kinder lernen sollen, zu bewältigende Grenzen oder Hürden zu überwinden und neue positive Erfahrungen ihrer Selbstwirksamkeit zu machen. Für diesen Tobe-Raum sind noch zusätzliche Mittel erforderlich, die unser Projekt einbringen soll.

Rückblickend war die Aktion des Drogeriemarktes ein sehr gut durchdachtes Programm: Wir hatten viel Gelegenheit zu Gesprächen mit den Kund:innen und konnten gut zu unserem Club informieren wie auch zum Frauenhaus. Viele Kund:innen waren sofort bereit, uns ihre Stimme zu geben, nachdem sie erfuhren, dass die Geldspende an das Frauenhaus gehen sollte und äußerten sich, wie wichtig dieses sei. Mehrere Kundinnen berichteten uns auch offen, entweder selbst vor Gewalt in ein Frauenhaus geflüchtet zu sein oder mit ihrer Mutter dort als Kind gelebt zu haben. Viele junge Frauen und Mütter von Kleinkindern zeigten generelles Interesse an Soroptimist, zwei auch ganz konkret für eine eventuelle Mitgliedschaft.

Für den Drogeriemarkt war die Aktion ebenfalls werbewirksam, weil wir oft den Kund:innen erklären mussten, dass die Spende im Rahmen der Jubiläumsaktion nicht von ihnen selbst zu erbringen sei, sondern dass das 50jährige Bestehen Anlass sei und sie nur ihre Stimme für unser Projekt abgeben mussten, statt eines Geldbetrages. Dies ermöglichte eine sehr entspannte gute Gesprächsatmosphäre. Unser Konkurrenzprojekt hatte sich insgesamt wenig Mühe gemacht und war auch nicht vor Ort anwesend. Der Gewinn der 600 € war für unser Zukunftsprojekt im Frauenhaus daher schnell gesichert und die Aktion rundum erfolgreich.

Dr. Claudia Fischer-Hilpert, Club Frankenthal




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